bauen und umwelt
Umfangreiche Untersuchung der Dorflinde am Rathaus
Die Geisenheimer Linde gilt mit Ihrem stolzen Alter als eines der Wahrzeichen der Hochschulstadt Geisenheim. Erstmals urkundlich erwähnt wird der Baum 1585 in einem Zinsregister, zum damaligen Zeitpunkt muss die Linde bereits ein eindrucksvoller Baum gewesen sein. Nachdem es in den 1970er Jahren zunächst eine öffentlichkeitswirksame Debatte um die scheinbar notwendige Beseitigung des Baumes gab, wurde dieser nach aufwändigen Begutachtungen erhalten und der Baumstandort saniert.
Überall im Stadtgebiet können vermehrt die Folgen der vergangenen Hitzesommer und der häufig schwierigen Bedingungen für Vegetation im Siedlungsraum beobachtet werden. Zahlreiche Bäume sind geschwächt, geschädigt oder sterben ganz ab. Damit dieses Schicksal nicht auch der prominenten Geisenheimer Linde widerfährt, hat die Hochschulstadt Geisenheim nun gemeinsam mit der für Naturdenkmale zuständigen Unteren Naturschutzbehörde eine umfangreiche Untersuchung des Naturdenkmals beauftragt. Die Begutachtung ist für die 24. Kalenderwoche vorgesehen, eine temporäre Einhausung/Abschirmung des Stammbereiches ist geplant. Es erfolgen unter anderem eine Tomographie verschiedener Bereiche des Baumes, die Überprüfung der Astanbindungen ggf. unter Anwendung von Bohrwiderstandsmessungen sowie die Bewertung von Kronenbereichen unter Zugang mit Seilklettertechnik. Ziel ist neben der baumbiologischen Bestandsaufnahme insbesondere die Bewertung der zukünftigen Entwicklung und die Ableitung von Handlungsempfehlungen um die Vitalität des Baumes und dessen Standort zu verbessern. Schließlich soll die Geisenheimer Linde uns als prägender Bestandteil der Innenstadt auch noch lange erhalten bleiben.
Geisenheim, 31. Mai 2024