bauen und umwelt
Eröffnung des umgestalteten Parks am Blaubach
Der Park liegt zentral im Stadtkern Geisenheims und wurde hauptsächlich als Durchgangsraum genutzt. Die Bürgerinnen und Bürger wünschten sich in einem Beteiligungsverfahren mehr Aufenthaltsbereiche und eine Aufwertung des Parks. Im Kern der Planung des Parks am Blaubach stand die Bepflanzung. Durch die neue Gestaltung der Wege und Pflanzflächen wurde der bislang durch Trampelpfade verdichtete Boden für eine funktionierende Regenwasserversickerung instandgesetzt. Der Großteil des Regenwassers fließt über wassergebundene Decken in die Pflanzbeete und wird dort von der Bepflanzung aufgenommen.
Dem Wunsch nach schönen Sitzbereichen für die Mittagspause, der explizit von Bürgerinnen und Bürgern geäußert wurde, kommen die kleinen Aufenthaltsbereiche im Inneren der Pflanzung nach. Auf Loungemöbeln und einer kommunikativen, großzügigen Picknick-Kombination wird Einzelpersonen und Gruppen aller Altersstufen ein vielfältiges Nutzungsangebot eröffnet. Einzelplätze finden sich gut erreichbar auf wegebegleitenden Bänken.
Dass Projekt „Neugestaltung des Parkes am Blaubach“ hatte noch vor Baubeginn im Juli 2023 eine Auszeichnung beim Landespreis Baukultur 2023 erhalten hat und konnte nun offiziell eröffnet werden.
Wichtiger Hinweis:
Zum Schutz des Bodens vor Austrocknung und übermäßigem Unkrautbewuchs wurde eine Mineralmulchauflage aufgetragen. Mit der Zeit werden sich die Pflanzen entwickeln und der „Schotter“ nicht mehr präsent sein. Zum Zweck des Schotters erläutert die Hochschule Geisenheim auf ihren Internetseiten folgende Erläuterung (https://www.hs-geisenheim.de/parks-und-freiflaechen/kraeutergarten/):
„Mineralmulch - Schotter, Splitt, Kies, Sand - dient als nachhaltiger Verdunstungsschutz für das eingebrachte Pflanzsubstrat. Die Mulchauflage bedeckt den Boden mit einer Schichtdicke von ca. 8 cm und verhindert somit, dass signifikante Mengen Wasser durch Sonne, Hitze und Wind verdunstet werden. Der Boden kann seine Feuchtigkeit stärker halten und somit den Pflanzen das Wasser länger zur Verfügung stellen. Gleichzeitig wird dieser vor Schäden des Bodengefüges durch z.B. Austrocknung oder Verdichtung durch das Begehen der Flächen geschützt. Somit kann wiederum Regenwasser besser vom Boden aufgenommen werden. starke Regengüsse versickern stärker in der Grünfläche und spülen den Boden nicht aus. Dies kommt ebenfalls dem Regenwassermanagement bei Starkregenereignissen zu Gute.
Die entstehende Wärme der Steinoberfläche ist für die Pflanzung zudem erwünscht. Hier wachsen viele Pflanzen aus dem Mediterranraum und aus wärmeren Gefilden, die eine solche Bodenwärme begrüßen oder sogar benötigen um vital wachsen zu können. Je vitaler die Pflanze ist, desto besser kann sie jegliche Funktionen erfüllen und dazu noch attraktiv aussehen. Im Sommer ist dieser Effekt durch das Laub der Pflanzen abgemildert, im Winter jedoch freuen sich wärmeliebende Arten über sich schnell erwärmende Steinflächen, so können sie die hiesigen feuchten Winter besser überstehen.
In einem solchen Umfeld können sich auch wärmeliebende Insekten und Kleintiere wohlfühlen, da es hier eine Vielzahl an Materialien und Nahrungsquellen gibt.“
Geisenheim, 27. Mai 2024