Pflanzaktion im Rheingau-Stadion abgeschlossen

Das Geisenheimer Rheingau-Stadion wird seit Kurzem durch 20 neu gepflanzte Bäume sowie einige neue heimische Sträucher bereichert. Die Pflanzung erfolgte als Ausgleich für wegfallende Robinien in den Hängen des Stadions, die aus Gründen der Verkehrssicherheit in den letzten Jahren gefällt werden mussten. Durch die Nachpflanzung heimischer Baum- und Straucharten (z.B. Kornelkirsche, Walnuss, Esskastanie und Holunder) wird die Biodiversität im Umfeld der Sportanlage gefördert. Dies insbesondere, da das Stadion ansonsten von den aus Naturschutzsicht wegen ihrer Invasivität umstrittenen Robinien geprägt wird.

Besonders bemerkenswert ist die neu angepflanzte Baumreihe aus Kornelkirschen auf der westlich gelegenen Tribüne. In enger Abstimmung mit der Hochschule Geisenheim University wurden die 13 hier gepflanzten Bäume als Versuchspflanzung angelegt. Im direkten Vergleich wurden hier im Wechsel drei verschiedene Pflanzgruben-Bauweisen erprobt: Die Pflanzung direkt in den aufgelockerten Boden, die Pflanzung unter Austausch des Bodens durch 3 m³ spezielles Baumsubstrat, sowie die Pflanzung unter Beimischung von 0,85 m³ aktvierter Pflanzenkohle zum Boden. Während der Einbau von Baumsubstrat der Standortverbesserung für den Baum dient, kann die eingebaute Kohle darüber hinaus auch positiv auf Wasserhaushalt, Nährstoffverfügbarkeit und Speicherung von CO­₂ im Boden wirken. Im Rahmen des Projekts Black2GoGreen vermittelt die Hochschule Fachwissen zur urbanen Verwendung von Pflanzenkohle und vernetzt Akteure. Durch die fachliche Einbindung der Hochschule wurden Nährstoffgehalte in Boden und Substraten ermittelt, um die Baumstandorte besser vergleichen zu können.

 „Wir haben hier die Möglichkeit verschiedene Ausführungen von Baumpflanzungen unter wissenschaftlichen Standards zu testen und unmittelbar gegenüberzustellen. Die in den nächsten Jahren gewonnenen Erkenntnisse möchten wir dann bei zukünftigen Pflanzungen im ganzen Stadtgebiet anwenden. So können wir unser Stadtgrün stärken und die Klimaanpassung in Geisenheim vorantreiben“, erläutert Bürgermeister Christian Aßmann.

Geisenheim, 6. Februar 2025