corona
Bürgerbrief Bürgermeister Christian Aßmann
Liebe Geisenheimerinnen und Geisenheimer,
das Osterwochenende steht vor der Tür. Es ist nunmehr leider das zweite Osterfest unter dem drastischen Einfluss der Corona-Pandemie. Das „faule Ei“ des Corona-Virus liegt wieder im Osternest und verdirbt ein wenig die Freude auf diese bedeutsamen Feiertage. War es 2020 die erste Infektionswelle die über uns hinweg rollte, so kämpfen wir aktuell gegen die bereits dritte Welle und steigenden Corona-Neuinfektionen. Zu allem Übel hat sich unser aller Feind noch negativ verändert. Mittlerweile kämpfen wir auch gegen eine Mutation des Corona-Virus, welche weitaus ansteckender und aggressiver ist als die ursprüngliche Virusvariante.
War es letztes Jahr etwas völlig Neues mit dem wir adhoc umgehen mussten, so hat man dieses Jahr bereits das Gefühl gar kein Leben ohne Corona, Einschränkungen und Schutzmaßnahmen mehr zu kennen. Und wer letztes Jahr noch dachte diese Pandemie könnte schnell vorübergehen und wir bekommen das alles rasch in den Griff, der wird schmerzhaft eines besseren belehrt. Ja, es sind schwere Zeiten die wir alle seit nunmehr mehreren Monaten durchmachen. Aber alles Gemecker, alle Frustration, alle Ungeduld und alles Unverständnis, bringen uns schlussendlich nichts. Dem Corona-Virus ist es egal, ob wir uns über Schutzmaßnahmen aufregen oder streiten. Dem Corona-Virus ist es egal, mit wieviel Personen wir uns treffen wollen. Dem Corona-Virus ist es egal, ob wir in Urlaub fahren oder essen gehen wollen. Und ja, dem Corona-Virus ist es leider auch egal, ob jetzt Ostern ist. Ist das gerecht? Nein, ist es nicht, es ist fies! Aber auch das ist dem Corona-Virus egal.
Je mehr Freiheiten und bekannte Lebensweisen wir jetzt unbedingt erzwingen müssen, umso mehr zeigt uns das Corona-Virus, wer aktuell auf dieser Welt das sagen hat und wo die Grenzen sind. Das Sehnen nach Lockerungen der Schutzmaßnahmen ist in der Gesellschaft verständlicherweise groß. Aber es bringt uns nichts. Wir müssen weiter zusammenhalten und uns dieser gesamtgesellschaftlichen Aufgabe geschlossen stellen. Und ich möchte hier auch einmal eine Lanze für unsere Bundeskanzlerin Angela Merkel brechen. Nicht für ihr Krisenmanagement oder ihren Einsatz bei der Bekämpfung des Corona-Virus, nein, weil sie einen Fehler gemacht hat und dazu steht. Weil sie vor die Kamera tritt und ganz Deutschland um Verzeihung bittet. Jeder kann von unserer Bundeskanzlerin halten was er möchte, aber das hat Größe! Hieran sollten sich einige Politiker ein Beispiel nehmen. Wir alle sind Menschen und Menschen machen Fehler. Wir können aus diesen Fehlern lernen und es besser machen. Und, da wir ja kurz vor Ostern stehen, mit den Worten der Bibel: „Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. (Matthäus 6,12)“.
Ich wünsche Ihnen trotz der weiterhin im Alltag spürbaren Schutzmaßnahmen und dem Hintergrund andauernder Diskussionen um Lockerungen oder Verschärfungen einzelner Maßnahmen, ein frohes und gesegnetes Osterfest im Kreise Ihrer Familien. Lassen Sie sich nicht die Feiertage vermiesen und machen Sie das Beste daraus. Denken Sie immer daran, auch wenn es schwere Zeiten sind in unserem Land, es geht uns immer noch besser als Millionen anderen Menschen auf dieser Welt. Erfreuen wir uns an kleinen Dingen im Alltag und halten wir an der Hoffnung fest, dass wir mit Geduld und Zusammenhalt diese Pandemie überwinden werden. Es kommen auch wieder andere Zeiten! Vielleicht kommt Ostern gerade richtig, um uns daran zu erinnern, welche Wunder auf dieser Welt geschehen können.
Bleiben Sie gesund, frohe Ostern und alles Gute!
Ihr Bürgermeister
Christian Aßmann