Panorama Marienthal

Historisches Marienthal

Historisches und Wissenswertes 

über Marienthal

Marienthal entstand ursprünglich als Töpfersiedlung. Die Wüstung „Düppenhausen" (Düppe = Töpfe) lag etwa 400 Meter südöstlich des Klosters im Elsterbachtal. Sie ist zwar urkundlich erst seit Mitte des 15. Jahrhunderts belegbar; die Erzeugnisse der Töpfersiedlung weisen sie aber schon für die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts nach. Gebrannt wurden dort Kugel- und Wölbetöpfe, Kannen, Schalen, Trinkbecher; in geringer Anzahl auch Rohre und Ziegel. Seit dem 15. Jahrhundert erscheint der Hof Düppenhausen als kleine adlige Grundherrschaft, zu der auch noch die Kapelle in Marienthal gehört. Trotz dem nun einsetzenden Aufschwung der Wallfahrtsstätte Marienthal geht die Bedeutung von Düppenhausen stufenweise verloren. Im Laufe der Jahrhunderte verschwindet der Hof völlig aus den Gemarkungskarten.

Kloster Marienthal

Die Anfänge des Klosters Marienthal liegen im Verschwommenen der Legenden. Erste Nachrichten sind aus dem Jahr 1330 belegt, in dem der Trierer Erzbischof Baldewin die Kapelle eingeweiht haben soll. Fortan entwickelt sich Kloster Marienthal zu einem bedeutenden Zentrum der Wallfahrt, das durch einen päpstlichen Ablassbrief 1361 neue Impulse bekam. Der Neubau des heutigen vierjochigen gotischen Kernbaus fand zu Beginn des 15. Jahrhunderts mit der Errichtung des auffallend reichlich geschmückten Westportals seinen Abschluss. Nachdem die Brüder vom Gemeinsamen Leben, auch Fraterherren genannt, einzogen, begründeten sie den Ruf von Kloster Marienthal als eine der ersten Druckereien der Welt. 

Kloster Marienthal Kirchenfenster

Mit der Aufhebung des Jesuitenordens 1773 neigte sich die Bedeutung der Wallfahrtsstätte ihrem vorläufigen Ende zu, die Kapelle wurde teilweise eingerissen. Erst unter der Initiative des gebürtigen Geisenheimer Limburger Bischofs Peter Joseph Blum erstand die Wallfahrtsstätte in der 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts neu. Die Pläne hierzu hatte der Geisenheimer Baumeister Philipp Hoffmann gezeichnet. Schon 1888 richteten die Franziskaner in den Gebäuden wieder ein Kloster ein und sorgten dafür, dass Marienthal noch heute der bedeutendste und am stärksten besuchte Wallfahrtsort im Südteil der Diözese Limburg ist.


Text: Wolfgang Blum


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